Liebe Leser*innen – Rakkaat lukijat! Sukupuolen moninaisuus saksan kielessä : korpustutkimus sukupuolitähdestä
Malinen, Tiina (2021-04-15)
Liebe Leser*innen – Rakkaat lukijat! Sukupuolen moninaisuus saksan kielessä : korpustutkimus sukupuolitähdestä
Malinen, Tiina
(15.04.2021)
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avoin
Julkaisun pysyvä osoite on:
https://urn.fi/URN:NBN:fi-fe2021052030915
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Tiivistelmä
Tämän pro gradu -tutkielman aihe on sukupuolen moninaisuuden ilmaisu saksan kielessä. Erityisesti tutkitaan kielessä 2010-luvulla käyttöön tulleen, asteriskilla merkittävän ilmiön, sukupuolitähden käyttöä (Gendersternchen). Tutkimuskysymyksiä on kaksi:
1) Miten sukupuolitähteä on käytetty ilmiön syntymisen jälkeen viime vuosina ja onko sen käyttö lisääntynyt?
2) Miten sukupuolitähteä käytetään saksankielisen kielialueen eri osissa ja onko käytön yleisyydessä eroja?
Tutkimus toteutetaan korpusmenetelmin, ja aineisto on koottu Deutsches Referenzkorpus -korpuksen neljästä osakorpuksesta, joita tutkitaan Leibniz-Institut für Deutsche Sprache:n (IDS) luoman COSMAS II -käyttöliittymän avulla. Aineistosta saatuja tuloksia analysoidaan määrällisesti esimerkiksi taulukkolaskentaohjelman avulla, mutta tuloksia tulkitaan myös laadullisesti, ja tuloksia peilataan feministisen ja postfeministisen kielitieteen teorioihin.
Tutkimuksessa käy ilmi, että sukupuolitähden käyttö on lisääntynyt saksan kielialueella. Sitä käytetään merkittävästi enemmän monikkomuotoisissa tekijännimissä kuin esimerkiksi yksikkömuotoisissa tekijännimissä tai sanansisäisesti. Tutkimuksessa käy myös ilmi, ettei esiintyminen saksankielisellä alueella ole kaikkialla yhtä frekventtiä: sukupuolitähti on otettu aktiivisesti käyttöön taz-lehdessä ja muun muassa sen vuoksi eniten esiintymiä on Saksassa. Sukupuolitähteä esiintyy aineistossa vain lehtiteksteissä, vaikka osakorpuksissa esiintyy muitakin tekstilajeja.
Tuloksista voi päätellä, että sukupuolitähden käyttö lisääntynee jatkossakin. Sukupuolitietoinen viestintä ja sukupuolen moninaisuuden ilmentäminen on saksankielisessä mediassa paljon esillä, ja on mahdollista, että se johtaa ilmiön arkipäiväistymiseen ja täten käytön lisääntymiseen. Einleitung
Die Gleichberechtigung ist in der Bundesrepublik Deutschland schon im Grundgesetz verankert: Artikel 3 besagt „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ und „Niemand darf wegen seines Geschlechtes -- benachteiligt oder bevorzugt werden“ (GG 1949), aber oft wird vergessen, dass dieses auch für die Sprache gilt. Heutzutage ist auch beim Eintrag ins Personenstandsregister außer den Geschlechtern „männlich“ und „weiblich“ die dritte Option „divers“ zu wählen (Bgbl 2018). Die Gleichberechtigung betrifft auch die Sprache und deswegen ist Forschung auf diesem Gebiet auch wichtig. Dieses Thema ist besonders interessant, da Finnisch und Deutsch sehr unterschiedliche Sprachen sind und so auch ihre Prämissen verschieden sind. Den Finn*innen ist auch nicht das deutsche Sprachsystem bekannt, deswegen wird es in dieser Magisterarbeit auf Finnisch beschrieben. Worüber im deutschsprachigen Raum wegen des Geschlechtsdiskurses in den Medien sogar überflutend informiert worden ist, muss in Finnland auch explizit beschrieben werden. Aus diesen Gründen fing ich damit an, die Themen der gendergerechten Sprache und des Gendersternchens auf Finnisch zu forschen. Weil das Gendersternchen im Finnischen nicht vorkommt, aber im Deutschen häufiger und häufiger, ist es wichtig meiner Meinung nach, dass es auch auf Finnisch geforscht wird.
In dieser Magisterarbeit liegt der Fokus auf der Sprache und dem Geschlecht/Gender von Personenreferenzen der Personenbezeichnungen und deren Entwicklung vom generischen Maskulinum, durch die Beidnennung von Frauen und Männern, bis zur Infragestellung von der Dichotomie des Geschlechts. Der Untersuchungsgegenstand dieser Magisterarbeit ist die Vielfalt der Geschlechter in der deutschen Sprache und besonders das Gendersternchen: das Asteriskus, das vor dem Femininsuffix -in zu einer Personenbezeichnung hinzugefügt werden kann, als ein Zeichen des gendergerechten Schreibens.
In dieser Arbeit wird sich auf zwei Forschungsfragen konzentriert. Diese lauten wie folgt:
1) Wird das Gendersternchen öfter benutzt als früher?
2) Wird das Gendersternchen auf unterschiedliche Art und Weise in verschiedenen Teilen des deutschsprachigen Sprachraums benutzt?
Hintergrund
Die feministische Sprachkritik wird schon seit 40 Jahren besprochen, zumindest im deutschsprachigen Raum. Die erste Phase feministischer Linguistik entstand Ende der 1970er, wenn die Sprache als sexistisch und die hierarchischen Geschlechterverhältnisse re_produzierend kritisiert wurde (Ivanov–Lange–Tiemeyer 2018, 263). In den Jahren 1980 und 1981 wurden die ersten „Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs“ von feministischen Sprachwissenschaftler*innen geschrieben (Schoenthal 1989, 297). Danach hat sich das Thema „geschlechtergerechte Sprache“ weiterentwickelt, als die zweite Phase nach einer symmetrischen Bezeichnungspraxis (von Frau und Mann) zumindest auf institutioneller Ebene gefördert wurde. Eine Perspektiverweiterung hat in der dritten Phase gefolgt: die (jetzt queer genannte) Sprachpolitik hat sich mit der sprachlichen Anerkennung der Diversität von Geschlechtern weiterentwickelt. (Ivanov et al. 2018, 264.)
Die klassischen Strategien zur Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit sind einerseits die Sichtbarmachung der mit den Personenbezeichnungen Gemeinten, andererseits die Neutralisierung, d. h. die Nichtbenennung des Geschlechts von Personen, und schließlich die Abstraktion, also die gänzliche Vermeidung der Nennung von Personen in Sachverhaltsdarstellungen. (Diewald 2018, 197.)
Beispiele von der Sichtbarmachung sind die Benutzung des Gender_gap oder Gendersternchens, worauf sich in dieser Magisterarbeit konzentriert wird. Sichtbarmachung bedeutet, dass der Text explizit gegendert wird. Mit der Neutralisierung (Nichtbenennung) wird geschlechtsneutrales Schreiben gemeint, laut Diewald (2020, 3) bedeutet das „[die] Löschung sprachlicher Geschlechtsindikatoren“, zum Beispiel das Benutzen von geschlechtsindifferenten Benennungen wie Mensch, Fachkraft und Person. Mit der Abstraktion dagegen wird „die gänzliche Vermeidung der Nennung von Personen in Sachverhaltsdarstellungen“ (Diewald 2018, 197–198) gemeint, zum Beispiel durch eine Metaphorisierung oder Metonymisierung: das Ministerium anstatt die Ministerin oder der Minister.
Untersuchungsgegenstand: das Gendersternchen
Das Gendersternchen wird als eine Kurzform betrachtet. Diese Form wird aber auch als eine Möglichkeit gesehen, alle Geschlechter sichtbar zu machen „d.h. so auch Personen anzusprechen, die sich nicht in die binäre Geschlechterordnung einfügen lassen (wollen).“ (Ivanov et al. 2018, 268.) Andere Kurzformvarianten, welche die Vielfalt des Geschlechts zeigen, sind z.B. Student_innen, Student!innen, Student:innen und Studentx. (Kotthoff–Nübling–Schmidt 2018, 218–221). Das Sternchen wird heute häufiger benutzt als der früher vielgebrauchte Gender_Gap (mit dem Unterstrich), weil „die *-Variante kann letzteres herausstellen, da das Sternchen viele unterschiedliche Strahlen hat und damit noch mal stärker symbolisch ganz Unterschiedliches meinen kann“ (AG Feministische Sprachhandeln, 25). Vor dem Jahr 2004 wurde vorgeschlagen, dass das Sternchen als Ersatzform für alle Suffixe, Artikel und Pronomen verwendet worden wäre, wie z.B. Lieb* Les*, * du das gerade liest. (statt Liebe_r Leser_in, der_die das gerade liest.) (Baumgartinger 2008, 35), was aber nicht passiert ist. Danach hat es den Gebrauch des Gender_gaps vor dem -in-Suffix ersetzt: Leser*in. Das Gendersternchen wird auch in der mündlichen Sprache ausgedrückt, mit einem Glottisschlag, „Genderpause“, vor dem -in-Suffix (Stefanowitsch 2018; Völkening 2019, 4).
Das Sternchen, wie die gendergerechte Sprache im Allgemein, wird auch kritisiert. Zum Beispiel Pusch (2019) ist der Meinung, dass das Gendersternchen das Wort in drei Teile (männlicher Stamm, Genderstern, weibliche Endung) zerreißt und dass die Frauen wieder als die zweite Wahl vorkommen. Es wird auch behauptet, dass es schwerer ist „ein allgemein akzeptiertes Deutsch zu vermitteln“, wenn die Sprache gegendert werden muss (Eisenberg 2020, 29). Für das dritte Geschlecht fehlen eindeutige Bezeichnungen, adäquate Pronomen, Anrede- und Flexionsformen (Diewald 2020, 62). Die Obengenannten können dazu führen, dass der Gebrauch vom Gendersternchen nicht allgemein akzeptiert wird.
Forschungsmaterial und Methode
Als Forschungsmaterial wird in dieser Arbeit das deutsche Referenzkorpus (DeReKo) des Leibniz-Instituts für deutsche Sprache (IDS) benutzt. DeReKo ist ein offenes Referenzkorpus der deutschen Allgemeinsprache, dessen Material in den DACH-Ländern, in Luxembourg und im deutschsprachigen Teil Belgiens gesammelt worden ist. Das ganze Korpus umfasst etwa 47 Milliarden Wörter. Ein Referenzkorpus ist ein so aufgebautes Korpus, das die Sprache als eine Gesamtheit darstellt und wovon Verallgemeinerungen gemacht werden können. Offene Korpora sind erweiterbar (in den geschlossenen dagegen wird nichts hinzugefügt nachdem sie gesammelt worden sind). (Bowker–Pearson 2002, 11–13.) Das Material besteht aus vier Korpora, gesammelt aus vier verschiedenen Archiven im DeReKo:
- ”W-ohneWikipedia-öffentlich - alle öffentlichen Korpora des Archivs W (mit Neuakquisitionen, ohne Wikipedia)”,
- ”W2-öffentlich - alle öffentlichen Korpora des Archivs W2 (mit Neuakquisitionen)”,
- ”W3-öffentlich - alle öffentlichen Korpora des Archivs W3 (mit Neuakquisitionen)” und
- ”W4-öffentlich - alle öffentlichen Korpora des Archivs W4 (mit Neuakquisitionen)”.
Ich habe die Namen der Korpora gekürzt und verwende die Abkürzungen W1, W2, W3 und W4. Die Korpora werden über eine Recherchesoftware von IDS namens COSMAS II und mit Hilfe des Tabellenkalkulationsprogramms quantitativ weiterbearbeitet und danach qualitativ interpretiert.
Als Methode wird die Korpusanalyse benutzt. Die Korpora sind große Textauswahlen, die für eine bestimmte Funktion gesammelt und zweckmäßig analysiert und bearbeitet worden sind. Früher wurden sie manuell gesammelt und bearbeitet, aber heutzutage mithilfe der technischen Hilfsmittel z.B. Programmen oder Arbeitsoberflächen. (Bowker–Pearson 2002, 9.) Die Korpusanalyse ist eine quantitative Forschungsmethode, weil in ihr eine große Menge an Texten und Wörtern bearbeitet wird. Die Ergebnisse werden aber auch qualitativ analysiert und wichtig ist, dass die quantitativen und qualitativen Analysen verbunden werden. Die qualitative Analyse fügt Inhalt und Präzision zu den Analysen hinzu und die quantitative Analyse statistisch zuverlässige Ergebnisse. (McEnery–Wilson 1996, 61–63).
Ergebnisse und Analyse
In dieser Magisterarbeit wurde sich auf zwei Forschungsfragen konzentriert. Die Fragen lauteten wie folgt:
1) Wird das Gendersternchen öfter benutzt als früher?
2) Wird das Gendersternchen auf unterschiedliche Art und Weise in verschiedenen Teilen des deutschsprachigen Sprachraums benutzt?
Und die Antworte lauten „Jein“. Laut meiner Studie wird das Gendersternchen öfter als früher benutzt, obwohl die Frequenz im Korpus noch ganz niedrig ist. In den letzten zehn Jahren hat sich der Gebrauch des Gendersternchens im deutschen Referenzkorpus vervielfacht, von den fünf Treffern im Jahr 2010 (das Erscheinungsjahr des Phänomens im Korpus) bis zu den 18.674 Treffern im Jahr 2019 (DeReKo 2020). Zwischen 2018 und 2019 hat sich die Zahl der Treffer fast verdoppelt (von 9.520 zu 18.674). Es ist zu erwarten, dass das Wachstum sich fortsetzt.
Laut des DeReKos ist das Gendersternchen nicht in allen deutschsprachigen Ländern ebenso häufig benutzt. Die Mehrheit (96,6 %) der Treffer kommen in Deutschland vor, 1,8 % in Österreich, 1,4 % in der Schweiz, 0,1 % in Luxembourg und nur 14 Mal in Belgien (0,0 %). Die Überrepräsentation des Gendersternchens in Deutschland erklärt der Anteil von der taz, die sogar für 93 % der Treffer von W1 verantwortlich ist.
Eher qualitativ betrachtet bestätigt meine Forschung auch, dass das Gendersternchen mehr im Plural als im Singular verwendet wird, und eher am Wortende als wortintern und in den Personenbezeichnungen öfter als ein Teil der Komposita. Das Sternchen wird häufig im Kunstbereich benutzt: Wörter wie Künstler*innen, Musiker*innen, Schauspieler*innen, Tänzer*innen und Autor*innen zählen zu den häufigsten Wörtern im Korpus. Auch in den Namen der Projekte, (Kunst)Werke und Kollektiven wird das Gendersternchen viel benutzt. Das Gendersternchen wird nur in den Zeitschriften benutzt, nicht in anderen Textsorten wie z.B. in Belletristik (es aber darf nicht vergessen werden, dass die benutzten Korpora Wikipedia-Artikel ausschließen). In den Artikeln wird das Sternchen nicht konsequent benutzt, sondern manchmal üben die Schreibenden oder Sprechenden nur teilweise gendergerechtes Schreiben in den Texten aus, vielleicht unabsichtlich. Das Gendersternchen kommt oft in Zitaten vor. Dass die Genderdebatte in den deutschsprachigen Medien viel diskutiert wird, kann auch die Zahl der Treffer steigern.
Es kann interpretiert werden, dass der Gebrauch des Gendersternchens auch zukünftig zunimmt. Die Gendergerechte Sprache wird oft diskutiert und sie wird wahrscheinlich bald alltäglich. Heutzutage stehen auch mehrere Leitfäden für geschlechtergerechte Sprache zur Verfügung, was einen fördernden Einfluss haben kann. Die Leitfäden sind nicht verbindlich, aber beinhalten sprachliche Empfehlungen.
Schlussfolgerungen
Die Sprachen drücken das Geschlecht/Gender auf verschiedene Art und Weise aus. In dieser Magisterarbeit wurde das deutsche Gendersternchen als ein Beispiel der geschlechtergerechten Sprache vorgestellt. Es ist wichtig das Thema „Genderdebatte im deutschsprachigen Raum“ auch in Finnland zu kennen: Die Sprachspezialist*innen müssen die Sprache und Aspekte der Kultur ihrer Zielsprachen durchaus kennen und deswegen ist es wichtig, dass die Forschung der deutschen Sprache auch auf Finnisch existiert. Es wäre interessant weiter zu forschen, wie das Gendersternchen auch mit anderen Wörtern als Substantive benutzt wird, z.B. mit Pronomen: er*sie. Andere mögliche zukünftige Forschungsthemen wären der Gebrauch des Gendersternchens in Übersetzungen oder das Gendersternchen könnte auch im Zusammenhang mit anderen Korpora geforscht werden (DeReKo hat nämlich seine Beschränkungen).
1) Miten sukupuolitähteä on käytetty ilmiön syntymisen jälkeen viime vuosina ja onko sen käyttö lisääntynyt?
2) Miten sukupuolitähteä käytetään saksankielisen kielialueen eri osissa ja onko käytön yleisyydessä eroja?
Tutkimus toteutetaan korpusmenetelmin, ja aineisto on koottu Deutsches Referenzkorpus -korpuksen neljästä osakorpuksesta, joita tutkitaan Leibniz-Institut für Deutsche Sprache:n (IDS) luoman COSMAS II -käyttöliittymän avulla. Aineistosta saatuja tuloksia analysoidaan määrällisesti esimerkiksi taulukkolaskentaohjelman avulla, mutta tuloksia tulkitaan myös laadullisesti, ja tuloksia peilataan feministisen ja postfeministisen kielitieteen teorioihin.
Tutkimuksessa käy ilmi, että sukupuolitähden käyttö on lisääntynyt saksan kielialueella. Sitä käytetään merkittävästi enemmän monikkomuotoisissa tekijännimissä kuin esimerkiksi yksikkömuotoisissa tekijännimissä tai sanansisäisesti. Tutkimuksessa käy myös ilmi, ettei esiintyminen saksankielisellä alueella ole kaikkialla yhtä frekventtiä: sukupuolitähti on otettu aktiivisesti käyttöön taz-lehdessä ja muun muassa sen vuoksi eniten esiintymiä on Saksassa. Sukupuolitähteä esiintyy aineistossa vain lehtiteksteissä, vaikka osakorpuksissa esiintyy muitakin tekstilajeja.
Tuloksista voi päätellä, että sukupuolitähden käyttö lisääntynee jatkossakin. Sukupuolitietoinen viestintä ja sukupuolen moninaisuuden ilmentäminen on saksankielisessä mediassa paljon esillä, ja on mahdollista, että se johtaa ilmiön arkipäiväistymiseen ja täten käytön lisääntymiseen.
Die Gleichberechtigung ist in der Bundesrepublik Deutschland schon im Grundgesetz verankert: Artikel 3 besagt „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ und „Niemand darf wegen seines Geschlechtes -- benachteiligt oder bevorzugt werden“ (GG 1949), aber oft wird vergessen, dass dieses auch für die Sprache gilt. Heutzutage ist auch beim Eintrag ins Personenstandsregister außer den Geschlechtern „männlich“ und „weiblich“ die dritte Option „divers“ zu wählen (Bgbl 2018). Die Gleichberechtigung betrifft auch die Sprache und deswegen ist Forschung auf diesem Gebiet auch wichtig. Dieses Thema ist besonders interessant, da Finnisch und Deutsch sehr unterschiedliche Sprachen sind und so auch ihre Prämissen verschieden sind. Den Finn*innen ist auch nicht das deutsche Sprachsystem bekannt, deswegen wird es in dieser Magisterarbeit auf Finnisch beschrieben. Worüber im deutschsprachigen Raum wegen des Geschlechtsdiskurses in den Medien sogar überflutend informiert worden ist, muss in Finnland auch explizit beschrieben werden. Aus diesen Gründen fing ich damit an, die Themen der gendergerechten Sprache und des Gendersternchens auf Finnisch zu forschen. Weil das Gendersternchen im Finnischen nicht vorkommt, aber im Deutschen häufiger und häufiger, ist es wichtig meiner Meinung nach, dass es auch auf Finnisch geforscht wird.
In dieser Magisterarbeit liegt der Fokus auf der Sprache und dem Geschlecht/Gender von Personenreferenzen der Personenbezeichnungen und deren Entwicklung vom generischen Maskulinum, durch die Beidnennung von Frauen und Männern, bis zur Infragestellung von der Dichotomie des Geschlechts. Der Untersuchungsgegenstand dieser Magisterarbeit ist die Vielfalt der Geschlechter in der deutschen Sprache und besonders das Gendersternchen: das Asteriskus, das vor dem Femininsuffix -in zu einer Personenbezeichnung hinzugefügt werden kann, als ein Zeichen des gendergerechten Schreibens.
In dieser Arbeit wird sich auf zwei Forschungsfragen konzentriert. Diese lauten wie folgt:
1) Wird das Gendersternchen öfter benutzt als früher?
2) Wird das Gendersternchen auf unterschiedliche Art und Weise in verschiedenen Teilen des deutschsprachigen Sprachraums benutzt?
Hintergrund
Die feministische Sprachkritik wird schon seit 40 Jahren besprochen, zumindest im deutschsprachigen Raum. Die erste Phase feministischer Linguistik entstand Ende der 1970er, wenn die Sprache als sexistisch und die hierarchischen Geschlechterverhältnisse re_produzierend kritisiert wurde (Ivanov–Lange–Tiemeyer 2018, 263). In den Jahren 1980 und 1981 wurden die ersten „Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs“ von feministischen Sprachwissenschaftler*innen geschrieben (Schoenthal 1989, 297). Danach hat sich das Thema „geschlechtergerechte Sprache“ weiterentwickelt, als die zweite Phase nach einer symmetrischen Bezeichnungspraxis (von Frau und Mann) zumindest auf institutioneller Ebene gefördert wurde. Eine Perspektiverweiterung hat in der dritten Phase gefolgt: die (jetzt queer genannte) Sprachpolitik hat sich mit der sprachlichen Anerkennung der Diversität von Geschlechtern weiterentwickelt. (Ivanov et al. 2018, 264.)
Die klassischen Strategien zur Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit sind einerseits die Sichtbarmachung der mit den Personenbezeichnungen Gemeinten, andererseits die Neutralisierung, d. h. die Nichtbenennung des Geschlechts von Personen, und schließlich die Abstraktion, also die gänzliche Vermeidung der Nennung von Personen in Sachverhaltsdarstellungen. (Diewald 2018, 197.)
Beispiele von der Sichtbarmachung sind die Benutzung des Gender_gap oder Gendersternchens, worauf sich in dieser Magisterarbeit konzentriert wird. Sichtbarmachung bedeutet, dass der Text explizit gegendert wird. Mit der Neutralisierung (Nichtbenennung) wird geschlechtsneutrales Schreiben gemeint, laut Diewald (2020, 3) bedeutet das „[die] Löschung sprachlicher Geschlechtsindikatoren“, zum Beispiel das Benutzen von geschlechtsindifferenten Benennungen wie Mensch, Fachkraft und Person. Mit der Abstraktion dagegen wird „die gänzliche Vermeidung der Nennung von Personen in Sachverhaltsdarstellungen“ (Diewald 2018, 197–198) gemeint, zum Beispiel durch eine Metaphorisierung oder Metonymisierung: das Ministerium anstatt die Ministerin oder der Minister.
Untersuchungsgegenstand: das Gendersternchen
Das Gendersternchen wird als eine Kurzform betrachtet. Diese Form wird aber auch als eine Möglichkeit gesehen, alle Geschlechter sichtbar zu machen „d.h. so auch Personen anzusprechen, die sich nicht in die binäre Geschlechterordnung einfügen lassen (wollen).“ (Ivanov et al. 2018, 268.) Andere Kurzformvarianten, welche die Vielfalt des Geschlechts zeigen, sind z.B. Student_innen, Student!innen, Student:innen und Studentx. (Kotthoff–Nübling–Schmidt 2018, 218–221). Das Sternchen wird heute häufiger benutzt als der früher vielgebrauchte Gender_Gap (mit dem Unterstrich), weil „die *-Variante kann letzteres herausstellen, da das Sternchen viele unterschiedliche Strahlen hat und damit noch mal stärker symbolisch ganz Unterschiedliches meinen kann“ (AG Feministische Sprachhandeln, 25). Vor dem Jahr 2004 wurde vorgeschlagen, dass das Sternchen als Ersatzform für alle Suffixe, Artikel und Pronomen verwendet worden wäre, wie z.B. Lieb* Les*, * du das gerade liest. (statt Liebe_r Leser_in, der_die das gerade liest.) (Baumgartinger 2008, 35), was aber nicht passiert ist. Danach hat es den Gebrauch des Gender_gaps vor dem -in-Suffix ersetzt: Leser*in. Das Gendersternchen wird auch in der mündlichen Sprache ausgedrückt, mit einem Glottisschlag, „Genderpause“, vor dem -in-Suffix (Stefanowitsch 2018; Völkening 2019, 4).
Das Sternchen, wie die gendergerechte Sprache im Allgemein, wird auch kritisiert. Zum Beispiel Pusch (2019) ist der Meinung, dass das Gendersternchen das Wort in drei Teile (männlicher Stamm, Genderstern, weibliche Endung) zerreißt und dass die Frauen wieder als die zweite Wahl vorkommen. Es wird auch behauptet, dass es schwerer ist „ein allgemein akzeptiertes Deutsch zu vermitteln“, wenn die Sprache gegendert werden muss (Eisenberg 2020, 29). Für das dritte Geschlecht fehlen eindeutige Bezeichnungen, adäquate Pronomen, Anrede- und Flexionsformen (Diewald 2020, 62). Die Obengenannten können dazu führen, dass der Gebrauch vom Gendersternchen nicht allgemein akzeptiert wird.
Forschungsmaterial und Methode
Als Forschungsmaterial wird in dieser Arbeit das deutsche Referenzkorpus (DeReKo) des Leibniz-Instituts für deutsche Sprache (IDS) benutzt. DeReKo ist ein offenes Referenzkorpus der deutschen Allgemeinsprache, dessen Material in den DACH-Ländern, in Luxembourg und im deutschsprachigen Teil Belgiens gesammelt worden ist. Das ganze Korpus umfasst etwa 47 Milliarden Wörter. Ein Referenzkorpus ist ein so aufgebautes Korpus, das die Sprache als eine Gesamtheit darstellt und wovon Verallgemeinerungen gemacht werden können. Offene Korpora sind erweiterbar (in den geschlossenen dagegen wird nichts hinzugefügt nachdem sie gesammelt worden sind). (Bowker–Pearson 2002, 11–13.) Das Material besteht aus vier Korpora, gesammelt aus vier verschiedenen Archiven im DeReKo:
- ”W-ohneWikipedia-öffentlich - alle öffentlichen Korpora des Archivs W (mit Neuakquisitionen, ohne Wikipedia)”,
- ”W2-öffentlich - alle öffentlichen Korpora des Archivs W2 (mit Neuakquisitionen)”,
- ”W3-öffentlich - alle öffentlichen Korpora des Archivs W3 (mit Neuakquisitionen)” und
- ”W4-öffentlich - alle öffentlichen Korpora des Archivs W4 (mit Neuakquisitionen)”.
Ich habe die Namen der Korpora gekürzt und verwende die Abkürzungen W1, W2, W3 und W4. Die Korpora werden über eine Recherchesoftware von IDS namens COSMAS II und mit Hilfe des Tabellenkalkulationsprogramms quantitativ weiterbearbeitet und danach qualitativ interpretiert.
Als Methode wird die Korpusanalyse benutzt. Die Korpora sind große Textauswahlen, die für eine bestimmte Funktion gesammelt und zweckmäßig analysiert und bearbeitet worden sind. Früher wurden sie manuell gesammelt und bearbeitet, aber heutzutage mithilfe der technischen Hilfsmittel z.B. Programmen oder Arbeitsoberflächen. (Bowker–Pearson 2002, 9.) Die Korpusanalyse ist eine quantitative Forschungsmethode, weil in ihr eine große Menge an Texten und Wörtern bearbeitet wird. Die Ergebnisse werden aber auch qualitativ analysiert und wichtig ist, dass die quantitativen und qualitativen Analysen verbunden werden. Die qualitative Analyse fügt Inhalt und Präzision zu den Analysen hinzu und die quantitative Analyse statistisch zuverlässige Ergebnisse. (McEnery–Wilson 1996, 61–63).
Ergebnisse und Analyse
In dieser Magisterarbeit wurde sich auf zwei Forschungsfragen konzentriert. Die Fragen lauteten wie folgt:
1) Wird das Gendersternchen öfter benutzt als früher?
2) Wird das Gendersternchen auf unterschiedliche Art und Weise in verschiedenen Teilen des deutschsprachigen Sprachraums benutzt?
Und die Antworte lauten „Jein“. Laut meiner Studie wird das Gendersternchen öfter als früher benutzt, obwohl die Frequenz im Korpus noch ganz niedrig ist. In den letzten zehn Jahren hat sich der Gebrauch des Gendersternchens im deutschen Referenzkorpus vervielfacht, von den fünf Treffern im Jahr 2010 (das Erscheinungsjahr des Phänomens im Korpus) bis zu den 18.674 Treffern im Jahr 2019 (DeReKo 2020). Zwischen 2018 und 2019 hat sich die Zahl der Treffer fast verdoppelt (von 9.520 zu 18.674). Es ist zu erwarten, dass das Wachstum sich fortsetzt.
Laut des DeReKos ist das Gendersternchen nicht in allen deutschsprachigen Ländern ebenso häufig benutzt. Die Mehrheit (96,6 %) der Treffer kommen in Deutschland vor, 1,8 % in Österreich, 1,4 % in der Schweiz, 0,1 % in Luxembourg und nur 14 Mal in Belgien (0,0 %). Die Überrepräsentation des Gendersternchens in Deutschland erklärt der Anteil von der taz, die sogar für 93 % der Treffer von W1 verantwortlich ist.
Eher qualitativ betrachtet bestätigt meine Forschung auch, dass das Gendersternchen mehr im Plural als im Singular verwendet wird, und eher am Wortende als wortintern und in den Personenbezeichnungen öfter als ein Teil der Komposita. Das Sternchen wird häufig im Kunstbereich benutzt: Wörter wie Künstler*innen, Musiker*innen, Schauspieler*innen, Tänzer*innen und Autor*innen zählen zu den häufigsten Wörtern im Korpus. Auch in den Namen der Projekte, (Kunst)Werke und Kollektiven wird das Gendersternchen viel benutzt. Das Gendersternchen wird nur in den Zeitschriften benutzt, nicht in anderen Textsorten wie z.B. in Belletristik (es aber darf nicht vergessen werden, dass die benutzten Korpora Wikipedia-Artikel ausschließen). In den Artikeln wird das Sternchen nicht konsequent benutzt, sondern manchmal üben die Schreibenden oder Sprechenden nur teilweise gendergerechtes Schreiben in den Texten aus, vielleicht unabsichtlich. Das Gendersternchen kommt oft in Zitaten vor. Dass die Genderdebatte in den deutschsprachigen Medien viel diskutiert wird, kann auch die Zahl der Treffer steigern.
Es kann interpretiert werden, dass der Gebrauch des Gendersternchens auch zukünftig zunimmt. Die Gendergerechte Sprache wird oft diskutiert und sie wird wahrscheinlich bald alltäglich. Heutzutage stehen auch mehrere Leitfäden für geschlechtergerechte Sprache zur Verfügung, was einen fördernden Einfluss haben kann. Die Leitfäden sind nicht verbindlich, aber beinhalten sprachliche Empfehlungen.
Schlussfolgerungen
Die Sprachen drücken das Geschlecht/Gender auf verschiedene Art und Weise aus. In dieser Magisterarbeit wurde das deutsche Gendersternchen als ein Beispiel der geschlechtergerechten Sprache vorgestellt. Es ist wichtig das Thema „Genderdebatte im deutschsprachigen Raum“ auch in Finnland zu kennen: Die Sprachspezialist*innen müssen die Sprache und Aspekte der Kultur ihrer Zielsprachen durchaus kennen und deswegen ist es wichtig, dass die Forschung der deutschen Sprache auch auf Finnisch existiert. Es wäre interessant weiter zu forschen, wie das Gendersternchen auch mit anderen Wörtern als Substantive benutzt wird, z.B. mit Pronomen: er*sie. Andere mögliche zukünftige Forschungsthemen wären der Gebrauch des Gendersternchens in Übersetzungen oder das Gendersternchen könnte auch im Zusammenhang mit anderen Korpora geforscht werden (DeReKo hat nämlich seine Beschränkungen).