Entwicklung von Sprach-, Lese- und Schriebkompetenz durch Kunst. Methodologischer und Theoretischer Hintergrund und Lehrplan.
Veronika Varhegyi; Pauliina Peltonen; Augustin Lefebvre; Veronika Hackl; Maarit Mutta; Julia Nyikos
https://urn.fi/URN:NBN:fi-fe2021042720372
Tiivistelmä
Beschäftigung
und soziale Inklusion hängen in post-industriellen Gesellschaften
wesentlich vom Erwerb grundlegender Kompetenzen und Soft Skills, beispielsweise der Lese- und
Schreibfähigkeit sowohl in Erst- als auch Zweitsprachen, interkultureller
Kommunikation und sozialer
Qualifikationen, ab. Forschungsergebnisse zeigen, dass weniger qualifizierte
und ausgebildete Erwachsene
wirtschaftlich und sozial marginalisiert werden: Sie gehen Niedriglohnarbeit
nach und ihre geringe Lese-
und Schreibkompetenz trägt zu niedrigem Selbstbewusstsein bei. Auf einer
makroökonomischen Ebene setzt
ein hoher Anteil an Menschen mit niedrigem Bildungsniveau das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Landes herab
(Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
[OECD]/Statistics Canada, 2000). Eine 2011 in Frankreich
durchgeführte Studie zeigt beispielsweise, dass dort nur 7,7% aller 16- bis 65-Jährigen das höchste
Bildungsniveau erreichen - verglichen mit 11,8% in anderen teilnehmenden OECD Ländern (OECD,
2011). Darüber hinaus ist der Anteil an Erwachsenen mit dem niedrigsten
Bildungsniveau in Frankreich
(21,6%) höher als im Durchschnitt der anderen OECD Länder (15,5%) (OECD, 2011).
Deshalb sind die Entwicklung
neuer pädagogischer Instrumente zur Förderung grundlegender und
zwischenmenschlicher Kompetenzen von
Erwachsenen mit niedrigerem Bildungsniveau und die Einführung von MigrantInnen
in die Sprache und Kultur der Gastländer sowohl auf individueller (Persönlichkeitsentwicklung)
als auch sozialer Ebene (eine gerechtere und gleichberechtigtere Gesellschaft) wesentlich. Das Projekt language and literacy learning through
art (LALI) integriert Sprach-, Lese und
Schreibkompetenz in Kulturvermittlung
indem Aufgaben in Museen und Bildungsräumen ausgeführt werden. Dadurch findet
Bildung nicht nur in
Klassenräumen, sondern auch in lebensnahen Situationen statt, genauer gesagt im
Museum, das eine anregende Umgebung für das gemeinsame Lernen bietet. Kunst
(ein zentraler Beitrag zur Kultur) wird dadurch zu einer wichtigen Ressource in
der Förderung sozialer und sprachlicher Integration. Dieses Handbuch ist Teil
einer Reihe von Angeboten und Arbeitsunterlagen
für Fachleute, die auf einem von LALI geschaffenen Onlineportal zur Verfügung
stehen (http://www.lali-project.eu/).
Ergänzend dazu hat LALI eine App namens Art App entwickelt um das Lernen, das
in Museen
stattfindet, zu unterstützen und zu stärken. Art App hilft LehrerInnen in situ Aufgaben
vorzubereiten, fördert die
Erhaltung und Anwendung von Sprache und Lese- und Schreibfähigkeit und schafft
Möglichkeiten für AnwenderInnen
ihre digitalen Fertigkeiten zu verbessern. LALI bietet LehrerInnen1 auch ein
videobasierendes Bewertungsprogramm
und Hilfsmittel, die es ihnen erlauben, ihre pädagogischen Fertigkeiten zu
verbessern, Zugänge und Methoden zu evaluieren
und sie zwischen Workshops an TeilnehmerInnen anzupassen. Die Filmaufnahmen
helfen den LehrerInnen ihre Lehrmethoden kontinuierlich anzupassen, was ihnen
ermöglicht, ihre Kommunikation mit TeilnehmerInnen während des Projektes zu
verbessern. Die Videoaufnahmen der Museumsworkshops und das Studium der von den
LehrerInnen ausgewählten Ausschnitte werden den TeilnehmerInnen helfen ihre
Leistungen zu verbessern und ihr grundlegendes Fremdsprachen- und
Kulturvokabular zu verbessern. Dieser Zugang ermöglicht außerdem individualisierte
Nachbetreuung und die Schaffung individueller Lernpfade. (Eloranta &
Jankanen, 2015).
Kokoelmat
- Rinnakkaistallenteet [19207]