Analyse der Argumentation der Reden von Helmut Kohl während des Wiedervereinigungsprozesses Deutschlands in den Jahren 1989 und 1990
Kiviniemi, Oskari (2023-02-27)
Analyse der Argumentation der Reden von Helmut Kohl während des Wiedervereinigungsprozesses Deutschlands in den Jahren 1989 und 1990
Kiviniemi, Oskari
(27.02.2023)
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Tiivistelmä
In dieser Masterarbeit analysiere ich Reden von Kohl an die Deutschen 1989-1990, von denen
die erste am Tag vor dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und die letzte am
Tag vor der Wiedervereinigung von Deutschland am 2. Oktober 1990 gehalten wurde.
Erforscht werden die sprachlichen Methoden, mit denen er die Deutschen (insbesondere die
Ostdeutschen) von politischen Lösungen zu überzeugen versucht. Ziel der Untersuchung ist es
herauszufinden, welche Art von Argumentation Kohl in seinen Reden verwendete und ob sich
die Argumentationsmittel im Verlauf des Wiedervereinigungsprozesses veränderten.
Der theoretische Teil beschreibt den Verlauf der ostdeutschen friedlichen Revolution als
Prozess vom Fall der Berliner Mauer über die Währungs-, Markt- und Sozialunion bis hin zur
Anwendung der westdeutschen Verfassung auf die deutsche Wiedervereinigung und das neue
Deutschland. Im Theorieteil werden die zentralen Begriffe zur Analyse des Korpus, z.B.
Redeanalyse, Redner, Thema, Aufteilung der Rede in Teile, Relevanz der Rede, Publikum,
Argumentation, Ethos, Pathos, Logos, Diskurs und die neue Rhetorik definiert.
Die Analyse basiert auf der Redeanalyse von Geldschläger/ Willing (2020), den
Überzeugungsmitteln von Vesalainen (2001) und den Argumentfamilien (analog, autoritär,
gerahmt und kommunal) von Breton (1996). Der Begriff des Argumenttyps ist definiert.
Klassifikationen von Argumenten anderer angesehener Forscher wie Doury (2016), Plantin
(2017) und van Eemeren/Grootendorst (1996) werden ebenfalls vorgestellt. Dadurch wird das
Verständnis von Argumenttypen vertieft und die als Synthese ausgewählten Argumenttypen
begründet. Diese Argumenttypen sind Faktenargumente, direkte und indirekte
Autoritätsargumente, Wertargumente, Folgenargumente und Vergleich-Argumente. Diese
Argumenttypen werden sowohl in der quantitativen als auch in der qualitativen Analyse des
Korpus verwendet.
Unter Verwendung der Argumenttypen erforsche ich die Argumentationsmethoden der
ausgewählten Reden. Die ausgewählten Argumenttypen scheinen für die Analyse des Korpus
geeignet zu sein. Die Argumentation der Reden wird quantitativ und auch qualitativ erforscht,
indem Beispiele für Argumenttypen und Überzeugungsmittel (Ethos/ Pathos) aus Kohls
Reden extrahiert werden. Die qualitative Analyse der Reden erfolgt als Redeanalyse, bei der
jede Rede mit dem historischen Prozess der deutschen Wiedervereinigung als Relevanz der
Rede in Verbindung gebracht und die Auswirkung der Rede auf diesen Prozess erläutert wird.
Kohl verwendete mehr Autoritäts- und Faktenargumente als Wertargumente oder
Folgenargumente. Autoritätsargumente kommen fast in einem Viertel der Gesamtzahl der
Argumente vor. Kohl verwendete am zweithäufigsten Faktenargumente und am wenigsten
verwendete er Vergleich-Argumente. Die Wertargumente der ersten drei Reden des Korpus
wurden in der Fernsehansprache am 1. Juli zu Folgenargumenten.
Die emotionale Bedeutung von Autoritätsargumenten beeinflusste, wie die durch die
Argumente gebildete Kette als Ethos/Pathos identifiziert wurde.
die erste am Tag vor dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und die letzte am
Tag vor der Wiedervereinigung von Deutschland am 2. Oktober 1990 gehalten wurde.
Erforscht werden die sprachlichen Methoden, mit denen er die Deutschen (insbesondere die
Ostdeutschen) von politischen Lösungen zu überzeugen versucht. Ziel der Untersuchung ist es
herauszufinden, welche Art von Argumentation Kohl in seinen Reden verwendete und ob sich
die Argumentationsmittel im Verlauf des Wiedervereinigungsprozesses veränderten.
Der theoretische Teil beschreibt den Verlauf der ostdeutschen friedlichen Revolution als
Prozess vom Fall der Berliner Mauer über die Währungs-, Markt- und Sozialunion bis hin zur
Anwendung der westdeutschen Verfassung auf die deutsche Wiedervereinigung und das neue
Deutschland. Im Theorieteil werden die zentralen Begriffe zur Analyse des Korpus, z.B.
Redeanalyse, Redner, Thema, Aufteilung der Rede in Teile, Relevanz der Rede, Publikum,
Argumentation, Ethos, Pathos, Logos, Diskurs und die neue Rhetorik definiert.
Die Analyse basiert auf der Redeanalyse von Geldschläger/ Willing (2020), den
Überzeugungsmitteln von Vesalainen (2001) und den Argumentfamilien (analog, autoritär,
gerahmt und kommunal) von Breton (1996). Der Begriff des Argumenttyps ist definiert.
Klassifikationen von Argumenten anderer angesehener Forscher wie Doury (2016), Plantin
(2017) und van Eemeren/Grootendorst (1996) werden ebenfalls vorgestellt. Dadurch wird das
Verständnis von Argumenttypen vertieft und die als Synthese ausgewählten Argumenttypen
begründet. Diese Argumenttypen sind Faktenargumente, direkte und indirekte
Autoritätsargumente, Wertargumente, Folgenargumente und Vergleich-Argumente. Diese
Argumenttypen werden sowohl in der quantitativen als auch in der qualitativen Analyse des
Korpus verwendet.
Unter Verwendung der Argumenttypen erforsche ich die Argumentationsmethoden der
ausgewählten Reden. Die ausgewählten Argumenttypen scheinen für die Analyse des Korpus
geeignet zu sein. Die Argumentation der Reden wird quantitativ und auch qualitativ erforscht,
indem Beispiele für Argumenttypen und Überzeugungsmittel (Ethos/ Pathos) aus Kohls
Reden extrahiert werden. Die qualitative Analyse der Reden erfolgt als Redeanalyse, bei der
jede Rede mit dem historischen Prozess der deutschen Wiedervereinigung als Relevanz der
Rede in Verbindung gebracht und die Auswirkung der Rede auf diesen Prozess erläutert wird.
Kohl verwendete mehr Autoritäts- und Faktenargumente als Wertargumente oder
Folgenargumente. Autoritätsargumente kommen fast in einem Viertel der Gesamtzahl der
Argumente vor. Kohl verwendete am zweithäufigsten Faktenargumente und am wenigsten
verwendete er Vergleich-Argumente. Die Wertargumente der ersten drei Reden des Korpus
wurden in der Fernsehansprache am 1. Juli zu Folgenargumenten.
Die emotionale Bedeutung von Autoritätsargumenten beeinflusste, wie die durch die
Argumente gebildete Kette als Ethos/Pathos identifiziert wurde.